Info Cusco Machu Picchu

Die Welterbestätten

Machu Picchu, die ehrwürdige, gut erhaltene Ruinenstadt der Inka ist zweifelsohne der bekannteste und faszinierendste Anziehungspunkt Perús, ja sogar eines der beliebtesten Reiseziele weltweit. Noch immer ranken sich zahlreiche Theorien und Sagen um die „Stadt der Wolken“, die sowohl von der UNESCO zum Weltkultur- und Naturerbe gekürt wurde, als auch als eines der neuen sieben Weltwunder gilt. Perfekter Ausgangspunkt für einen Ausflug zu diesem geheimnisumwitterten und magischen Ort ist die 75 Kilometer entfernte Stadt Cusco, die ebenfalls zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Überzeugen Sie sich während Ihrer Perú Reise selbst von der Anziehungskraft dieser geschichtsträchtigen und kulturell einzigartigen Orte. Sie werden feststellen, Cusco und Machu Picchu sind etwas Besonderes! Die passenden Reisen in dieses Gebiet finden Sie in unserer Übersicht.

Info Cusco Machu Picchu im Einzelnen

Lage von Cusco und Machu Picchu

Die malerische Kolonialstadt Cusco mit ihren knapp 350.000 Einwohnern befindet sich im Süden Perús, etwa 3.400 Höhenmeter in den Anden. Nur circa 75 Kilometer weiter nordwestlich, eingebettet zwischen zwei Berggipfel, dem gleichnamigen Machu Picchu („Alter Gipfel“) und dem Huayna Picchu („Junger Gipfel“), erhebt sich die Ruinenstadt Machu Picchu auf 2.400 Metern Höhe. Dazwischen erstrecken sich die sanften Hügel und endlosen Felder des „Valle Sagrado“, des heiligen Tales der Inka, entlang des Urubamba Flusses.

Rundgang durch Cusco

Um die besondere Atmosphäre der Hauptstadt des ehemaligen Inkareichs aufzusaugen, startet man am besten an der Plaza de Armas. Hier befinden sich die prunkvolle Kathedrale und der Sonnentempel von Koricancha, auf dessen Fundamenten heute die von den Spaniern erbaute Kirche Santo Domingo steht. Auf keinen Fall verpassen sollten Sie zudem die gewaltige Festungsanlage von Sacsahuamán. Etwa ein Drittel dieses imposanten Komplexes ist heute noch erhalten. Besonders beeindruckend sind die großen, bis zu 200 Tonnen schweren Steine, die ohne Räder und Kräne aus den etwa 20 Kilometer entfernten Steinbrüchen hierher transportiert und lückenlos aufeinandergesetzt wurden. Bis heute rätseln Forscher, wie die Inkas diese unglaubliche Leistung ohne die uns bekannten Hilfsmittel vollbringen konnten.

Übrigens vermuten Archäologen, dass die Inka die Stadt in Form eines riesigen Pumas aufbauten. Die höher gelegene Anlage von Sacsayhuamán bildete dabei den Kopf, die Stadt den Körper und der Rio Huatanay stellte den Schwanz der Raubkatze dar. Um 1450 jedoch ordnete der Inka Herrscher Pachacutec Yupanqui den vollständigen Abriss und den moderneren Neubau der Stadt an.

Knapp ein Kilometer östlich von Sacsayhuamán liegt die Festung Kenko, die laut dem Glauben der Inka den Zugang zur Unterwelt darstellte. Hier wurden vermutlich religiöse Zeremonien durchgeführt, Opfer dargebracht und die Toten mumifiziert – eine mysteriöse Stätte, deren geheimnisvolle Aura bis heute zu spüren ist.

Tambo Machay, das Bad der Inka, diente dem Wasserkult. Es besteht aus vier terrassenförmigen Ebenen, die durch drei kleine Wasserfälle von höher gelegenen Quellen gespeist werden. Eine Sage der Inka besagt dazu folgendes:

„Trinkt man von dem Wasserlauf rechts unten, so wird man jünger. Trinkt man vom Wasserlauf links unten, so wird man Zwillinge gebären. Der obere Wasserlauf bringt Segen.“ Zudem sorgen Nischen und Brunnen in den Felsen für Wasserspiele.

Legende zur Gründung der Stadt Cusco und des Inkareiches:

Die Gründung des gewaltigen, hoch entwickelten Inka Reiches beginnt mit folgender Legende: Der Sonnengott Inti erblickte einst voller Mitleid das Elend der unzivilisierten und wilden Menschen. Deshalb schickte er seine beiden Kinder Manco Capac und Mama Occlo, die er aus dem Schaum des Titicacasees geschaffen hatte, auf die Erde, um dort eine Herrschaft aus Toleranz und Freundlichkeit zu errichten. Sie sollten den Menschen Ackerbau, Viehzucht, Handwerk, Religion und Gesetze lehren. Mit diesem Auftrag machten sich die Geschwister vom Titicacasee in Richtung Norden auf, um dort eine geeignete Gründungsstadt zu finden. Als Hilfe hatte ihnen Inti einen goldenen Stab mit auf den Weg gegeben. Wo sie diesen mühelos in den Boden stecken konnten, sollte das Zentrum des neuen Reiches entstehen. Dies gelang ihnen nach vielen Tagen und mehreren vergeblichen Versuchen an einer Stelle, an der heute die Stadt Cusco (ganz genau: der Sonnentempel von Koricancha) liegt. Ihr Name ist abgeleitet aus dem Wort „Qosgo“, was auf Quechua, der Sprache der Inka, „Nabel der Welt bedeutet“.

Die tatsächliche Entstehung des Inka Reiches ist bis heute nicht geklärt, wird jedoch von Historikern auf das Jahr 1200 geschätzt. Dabei kümmerten sich die ersten Generationen der Inka zunächst nur um den Aufbau eines Staates im Urubamba Tal. Erst der fünfte Herrscher Capac Yupanqui führte auch erste größere Feldzüge durch. Nach dem Sieg über das Volk der Chanca nahm das Reich riesige Ausmaße an. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht, nur etwa 300 Jahre nach Gründung, herrschten die Inka über 250 Völker und mehr als neun Millionen Menschen. Ihr Herrschaftsgebiet erstreckte sich von Nord nach Süd auf einer Länge von beachtlichen 5.000 Kilometern.

Die Hochkultur der Inka

Die Inka waren Meister der Organisation und der Politik; sie errichteten eine planmäßige und fortschrittliche Landwirtschaft, die weit über die Kenntnisse der damaligen Zeit hinausging. So legten sie gewaltige Terrassenfelder an den steilen Hängen der Anden an, bewässerten diese über Kanäle und schafften es damit, karge Einöden in fruchtbare Gegenden zu verwandeln und mehr als 240 verschiedene Kartoffelarten anzubauen. Selbst heute wären ihre Anlagen theoretisch immer noch nutzbar. Eine weitere Errungenschaft der Inka ist das beachtliche, 40.000 Kilometer umfassende Straßensystem, das schnelle Truppenbewegungen und Gütertransporte ermöglichte. Auch die Entwicklung in Kunst und Kultur trieben die Inka deutlich voran. Dabei bedienten sie sich des Wissens anderer Völker, wie beispielsweise der Goldschmiedekunst der Chimú oder der Webkunst der Moche und bauten darauf auf.

Gründung der geheimnisumworbenen Stadt Machu Picchu

Wahrscheinlich um das Jahr 1450 herum begannen die Inkas mit dem Bau einer gewaltigen Stadt hoch in den Anden, Machu Picchu. Sinn und Zweck dieser ehrwürdigen Anlage sind bis heute unklar. Da die Inka keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterließen, handelt es sich bei allen Theorien, Thesen und Sagen nur um Spekulationen. Bis heute bleibt Machu Picchu eines der größten Rätsel der archäologischen Welt. Einige Vermutungen sollen hier vorgestellt werden:

Die Theorien zur Gründung

Eine Theorie des Entdeckers Hiram Bingham besagt, dass es sich bei der geheimnisvollen Stadt um ein ehemaliges, heiliges Kloster handelt, in dem sich auserwählte Frauen zu Ehren des Sonnengottes Inti aufhielten. Der amerikanische Forscher George Eaton und sein Team waren aufgrund der relativ kleinen Knochen zu dem Schluss gekommen, größtenteils Frauen-Skelette gefunden zu haben. Erst später zeigte sich, dass etwa die Hälfte der Skelette von Männern stammten und diese von Natur aus einen kleineren Körperbau als Europäer besitzen.

Eine der am meisten anerkannten Thesen erklärt, dass Machu Picchu privater königlicher Sitz des Inka-Herrschers Pachacutec war. Hierher soll er sich zusammen mit seiner Familie zurückgezogen zu haben, um zu jagen, Gäste zu empfangen, und sich von seinen königlichen Aufgaben zu erholen.
Laut den Theorien des Anthropologen Johan Reinhard wurde Machu Picchu zu Ehren einer heiligen Landschaft erbaut. Dafür spricht, dass die Sonne sich hier zu bestimmten Uhrzeiten exakt an die Umrisse bedeutender Berge anpasst. Die Inka bauten gezielt Fenster und Monumente, die die Sonnenstrahlen zu besonderen astrologischen Zeiten einfangen und Schatten werfen. So fällt beispielsweise das Sonnenlicht am Tag der Wintersonnenwende perfekt auf eine eingeritzte Linie in der Mitte des Sonnentempels.
Neuesten Forschungen zufolge diente Machu Picchu jedoch als religiöses und astronomisches Zentrum für Gelehrte, war also eine Art Universitätscampus. Dafür spricht unter anderem das Observatorium. Doch auch diese Theorie kann schon bald wieder verworfen werden.

Der Aufbau Machu Picchus

Die mystische Stadt in atemberaubender Lage umfasste 216 steinerne Bauten, die bis heute noch sehr gut erhalten und durch zahlreiche Treppen und etwa 3.000 Stufen miteinander verbunden sind. Forscher schätzen, dass die Anlage etwa 1.000 Menschen aufnehmen und versorgen konnte. Heute dürfen circa 2.500 Besucher pro Tag die Stadt erkunden. Aufgrund der limitierten Besuchszahlen sollte man frühzeitig mit der Planung seiner Reise nach Machu Picchu beginnen.
Die Anlage kann in vier Bereiche geteilt werden; den urbanen, den handwerklichen, den landwirtschaftlichen und den sakralen Sektor.
Da die Sonne nicht nur im Glauben der Inka, sondern auch im täglichen Leben eine sehr wichtige Rolle spielte, befindet sich das Wahrzeichen Machu Picchus, der Sonnentempel zu Ehren des Gottes Inti, nicht im sakralen Bereich, sondern im städtischen Sektor. Es wird vermutet, dass hier die Inka-Herrscher ihre letzte Ruhestätte fanden. Daher findet man hier auch zahlreiche Nischen für Opfergaben. Der Sonnentempel wird von zahlreichen weiteren Palästen und Bauten umgeben, darunter zum Beispiel der zweistöckige Palast der Prinzessin.

Das wichtigste religiöse Heiligtum der Stadt und damit Teil des sakralen Sektors war der Intihuatana-Stein. Sein Name bedeutet so viel wie „die Sonne binden“. Durch ihn sollte das Verschwinden der Sonne verhindert werden. Zudem lieferte der Stein dem stark von der Landwirtschaft abhängigen Volk wichtige Daten und Erkenntnisse bezüglich Aussaat und Erntezeit. Er ist der einzige Sonnenstein der Inka, der nicht von den Spaniern zerstört wurde.
Einen beeindruckenden Blick über die gesamte magische Ruinenstadt erhält man vom Gipfel des Huayna Picchu, der über einen kleinen Bergpfad mit der gewaltigen Anlage verbunden ist.

Entdeckung Machu Picchus

Nur etwa 100 Jahre nach ihrer Erbauung wurde die Stadt jedoch aus bisher ungeklärten Gründen im Jahr 1520 für immer verlassen. Jahrhundertelang blieb die Anlage danach in den tiefen Wäldern Perus verborgen; selbst die spanischen Eroberer wussten nichts von ihrer Existenz. Häufig wird der amerikanische Forscher Hiram Bingham als Entdecker Machu Picchus genannt. Auch wenn Überlieferungen zufolge schon einzelne Forscher vor ihm auf die Ruinenstadt gestoßen sind, war er der Erste, der sie nach über 300 Jahren im Juli 1911 wieder für die Welt erschloss. Noch immer liegen Schätzungen zufolge erst etwa 20 Prozent der Inka-Anlage frei. Zudem müssen veraltete Annahmen laufend überarbeitet und umgeschrieben werden.

Das heilige Tal der Inkas (Valle Sagrado) am Urubamba Fluss

Der Besuch Machu Picchus ist zweifelsohne ein Highlight jeder Peru-Reise. Doch auch das umliegende Urubamba-Tal bietet zahlreiche Spuren der Inka und damit einen tieferen Einblick in deren hochentwickelte Kultur und Lebensweise. Die Landschaft wird geprägt von sanften Hügeln, endlosen Weiden und Feldern. Grasende Alpaka-Herden begleiten die Reisenden auf Schritt und Tritt. Hier befindet sich das Kolonialstädtchen Pisac mit einem bunten Handwerkermarkt und die Geisterstadt Maras mit der etwa 40 Minuten entfernten gleichnamigen Salzmine.

Über 3.000 in den Hang gebaute terrassenförmige Becken fangen das Salzwasser des Berges auf, das Sonnenlicht lässt das Wasser verdunsten. Übrigbleiben verkrustete, glitzernde Salzkristalle, die man schon von Weitem hell in der Sonne scheinen sieht. Etwa 150 Kilogramm Salz entstehen so monatlich pro Pfanne. Auch die archäologische, völlig einzigartige Stätte von Moray befindet sich im Valle Sagrado. Die Inka nutzten die Terrassen für verschiedene landwirtschaftliche Experimente, wie zum Beispiel, um Pflanzen kälteresistent zu machen.
Das Urubamba-Tal hat allerdings auch für Abenteurer viel zu bieten. Egal ob Rafting im reißenden Urubamba Fluss, Pferdereiten oder Trekking Tour – langweilig wird es hier sicher nicht.

Tipps für Ihre Reise nach Cusco und Machu Picchu

Anreise nach Machu Picchu

Von Cusco aus gibt es mehrere Möglichkeiten nach Machu Picchu zu gelangen: Per Bahn und Bus oder ganz traditionell auf den Spuren der ersten Inkas zu Fuß. Dies ist die wohl ursprünglichste Art und Weise Machu Picchu aber auch den Glauben der Inka näher kennenzulernen. Denn die Inka legten ihre Straßen nicht nach der kürzesten Strecke an, sondern als eine Art Pilgerwege, die die Reisenden auf ihre Ankunft in Machu Picchu vorbereiten sollten. Der klassische Inka-Trail dauert etwa 4 Tage und stellt, abgesehen von den Höhenmetern, keine größere Herausforderung dar, so dass er auch von Personen ohne spezielle Trekking-Erfahrung gemeistert werden kann. Die Wandertour über Hängebrücken durch den Urwald, vorbei an den Ruinen Patallaqta, Runkuracay, Sayacmarca, Phuyupatamarca und Wiñay Wayna, die nur zu Fuß erreichbar sind, ist schon an sich ein großartiges Erlebnis und zeigt Machu Picchu von seiner authentischsten Seite. Wem 4 Tage jedoch etwas zu lang sind, für den haben wir eine 2 Tage Kurzversion, Zudem gibt es noch einige etwas weniger überfüllte Alternativen, wie den Choquequirao-Trek und den Salkantay-Trek.

Beste Zeit für eine Reise nach Cusco und Machu Picchu

Das Klima rund um Cusco undMachu Picchu ist feuchtheiß. Bei Regen kann die Temperatur zwar auf etwa 10-12°C abkühlen, bei Sonnenschein wird es aber oft weit über 20°C warm. Deshalb ist ein guter Sonnenschutz unverzichtbar, denn Schatten gibt es so gut wie keinen. Der beste Zeitpunkt für eine Reise nach Machu Picchu ist die Trockenzeit von April bis Oktober (doch auch hier sollte man Regenkleidung parat haben). Während der Regenzeit kann es zu Überschwemmungen kommen, daher ist der Inka Trail von Januar bis Februar gesperrt.

Höhenkrankheit

Wer in die Anden reist, sollte die Höhenkrankheit (Soroche) nicht unterschätzen. Bereits ab 2.500 Meter können die typischen Symptome wie Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit und Schlafstörungen auftreten. Dagegen schützen können Sie sich, indem Sie ihre Reise langsam angehen lassen und nicht zu viele Höhenmeter pro Tag zurücklegen, um sich langsam an die Höhe zu gewöhnen. Auch viel trinken hilft. Die Einheimischen schwören zudem auf das Kauen der Koka-Blätter, die oft am Straßenrand vor dem Anstieg verkauft werden.