Südperu

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Wissenwertes für eine Reise nach Südperú

Arequipa – die weiße Stadt

Eine Reise nach Südperú lohnt sich schon allein wegen der „Ciudad Blanca” (weiße Stadt) Arequipa. Die aus überwiegend weißem Vulkangestein gebaute Stadt liegt auf über 2.300m Höhe. Im Jahr 2000 wurde die Altstadt zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.

Aber auch das Umland wartet mit einer landschaftlich spektakulären Kulisse auf. Drei Vulkane ragen in den Himmel, der noch aktive El Misti (5.822 m), der Chachani (6.075 m) und der Pichu Pichu (5.665 m). Aufgrund der vulkanischen Aktivitäten bebt die Erde hin und wieder. Allein deswegen wurde Arequipa bereits mehrmals auf und umgebaut.

Die Sehenswürdigkeiten

Im Zentrum der Stadt liegen zahlreiche Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die herrlich angelegte Plaza de Armas mit der beeindruckenden Kathedrale von Arequipa. Unweit der Plaza befindet sich auch das Kloster Santa Catalina. Es wurde 1579 errichtet und gilt als eines der wichtigsten religiösen Bauwerke aus der Kolonialzeit. Santa Catalina war ursprünglich eine Internatsschule für die Töchter wohlhabender spanischer Familien, bevor es sich zum Kloster entwickelte. Der Tradition nach wurde jeweils die 2.Tochter für ein Leben im Kloster bestimmt. Hier lebten bis zu 450 Nonnen und Bedienstete abgeschieden von der Außenwelt. Heute leben noch rund 25 Nonnen in einem kleinen Bereich der Anlage die insgesamt über 20.000m² umfasst. Von hohen Mauern umgeben wirkt es wie eine andalusische Stadt in der Stadt. Erst 1970 wurde die Anlage für Besucher geöffnet.

Ein weiteres Highlight ist das Museum Santuarios Andinos. Hier wird einer der wichtigsten archäologischen Funde Südamerikas der letzten Jahrzehnte ausgestellt.US-amerikanische Archäologen fanden 1995 am Gipfel des Ampato Vulkans die noch sehr gut erhaltene Mumie einer jungen Inkafrau. Sie wurde vermutlich vor mehr als fünfhundert Jahren zur Besänftigung der Götter geopfert. Man gab ihr den Namen Juanita und setzte sie mitsamt ihrer Kleidung in eine gut gekühlte Vitrine wo sie seitdem von Museumsbesuchern bestaunt werden kann.

Auch für Gourmets ist gesorgt

Auch kulinarisch hat die Stadt einiges zu bieten. Die peruanische Küche hat inzwischen Weltruhm erlangt und ist durch die vielen Einflüsse aus Asien und Europa in Verbindung mit andinen Traditionen eine Anziehungspunkt für alle Gourmets. Wer sich die Zeit nimmt, um sich mehrere Tage durch die einladenden und kreativen Restaurants und Picanterias durchzuschlemmen wird dies nicht bereuen. Ein weiteres kulinarisches Highlight ist der aus Traubenmost hergestellte Pisco. Als Cocktail zubereitet auch unter dem Namen Pisco Sour bekannt.

Der Colca-Canyon und der Flug des Kondors

Unweit von Arequipa liegen die Schluchten des Cotahuasi- und Colca Canyons, die mit bis zu 3000m Höhenunterschied zu den tiefsten der Welt zählen. Von Chivay aus kann man in den Canyon hinabsteigen und mehrtägige Trekkingtouren unternehmen. Am Rande des Canyons bietet sich auf halbem Weg ein Stopp am Aussichtspunkt Mirador Cruz del Condor an. Dieser belohnt mit einer atemberaubenden Aussicht über die tiefsten Schluchten des Colca-Tals. Mit etwas Glück kann man hier am Morgen einen Kondor im warmen Aufwind über dem Abgrund kreisen sehen. Durch seine Flügelspannweite von 2-3m zählt er zu den größten Vögeln der Welt.

Paracas und Nazca-Linien

Fährt man ca. 260 km von Lima aus Richtung Südperú, erreicht man den Küstenort Paracas und die gleichnamige Halbinsel mit den vorgelagerten Islas Ballestas. Ein einzigartiges Naturreservat und einst Heimat der gleichnamigen Prä-Inka-Kultur. Zahlreiche Wasservögel, Perútölpel, Pelikane, Humboldt-Pinguine, Seelöwen und Delfine leben hier in einer teilweise kargen Landschaft.

Etwas weiter südlich, auf halben Weg zwischen Lima und Arequipa, liegt Nazca. Hier ist der Ausgangspunkt, um die mysteriösen Nazca-Linien zu betrachten. Riesige rätselhafte Scharrbilder durchziehen auf einer Fläche von 500 km² die wüstenhafte Landschaft.

Entdeckt wurden diese Geoglyphen um 1920 mit dem Beginn der kommerziellen Luftfahrt. Aus der Luft kann man auch am besten die zahlreichen Figuren sowie Tier und Menschen-Darstellungen ausmachen. Unzählige Spiralen, Zickzackmuster, Dreiecke, Trapeze und kilometerlange gerade Linien sind mehrere Zentimeter tief in den Wüstenboden eingegraben.
Es gibt zahlreiche abenteuerliche Theorien über Entstehung und Zweck dieser Wüstenbilder. Aufgrund neuester Forschungen wird vermutet, dass einige Scharrbilder bis 800 v. Chr. zurückreichen. Auf Bestreben der deutschen Wissenschaftlerin Maria Reiche, die sich jahrzehntelang mit der Deutung der Scharrbilder beschäftigte, wurden diese schließlich 1994 zum Weltkulturerbe erklärt. Das Rätsel bleibt jedoch weiterhin ungelöst.[/su_expand]