Amazonaserlebnis – Manaus – MS Tucano – MS M.Monteiro
Von: “e.l.” <…@gmx.de>
Gesendet: Mittwoch, 1. Januar 2020 19:47
An: Daniela Schnitzspahn <daniela@ruppertbrasil.de>
Sehr geehrte, liebe Frau Schnitzspahn,
ich möchte mich nochmals für die gute Vorbereitung und Zusammenstellung unserer Reise nach Brasilien, Manaus, Schiff Tucano und Schiff Monteiro bedanken. Alles ist gut verlaufen, besonders in Manaus mit Guide Francisco. Er war am Flughafen, er kam zur vereinbarten Zeit ins Hotel, brachte uns zu den Schiffen, zeigte uns Sehenswürdigkeiten in der Stadt, die wir in der Kürze der Zeit nicht erreicht hätten. Hotel ideal in der Innenstadt gelegen. Alles geregelt und zuverlässig.
Tipp für Manaus: zu einer Aufführung im Opernhaus stellt man sich an – wie so viele andere Leute – sofern man nicht zuvor eine Karte im Vorverkauf erworben hat. Die Eintrittskosten sind für unsere Verhältnisse preiswert. Wir haben, neben der Führung am zweiten Tag durch das Haus (die werden ständig angeboten), eine Musikaufführung, ein Ballett und später nochmals ein Schauspiel “Zwiegespräch zwischen Marilyn Monroe und Maria Callas“ angesehen. Gute Akustik in dem sehenswerten Gebäude.
Ansonsten: problemloses Flanieren über die großen Straßen, keine Belästigungen.
Die Schiffrundfahrt ist sehr touristisch angelegt, wenngleich recht aufwendig von den Entfernungen, vom Treffpunkt der Flüsse Rio Negro/Solimoes in die entgegengesetzte Richtung, zu den Flussdelphinen und Besuch eines indigenen Stammes mit barbusigen Frauen bei der Tanzaufführung, ca. 12o km über ca. fünf Stunden. Gibt einen touristischen Einblick, auch interessant für die vielen einheimischen Reisenden.
Schiff Tucano:
Luxuriöser kleiner Dampfer. Alle Annehmlichkeiten bei Ausflügen von Morgengrauen bis Dunkelheit, Erklärungen und Besichtigungen, Verpflegung und Getränke, Kabinenausstattung und Ausstattung an Deck.
Entgegen den Angaben in der Ausschreibung durften wir auf der Tucano nicht ins Wasser zum Schwimmen, was ich sehr bedauerte. Lediglich auf der Rückfahrt, als an den Sandbänken gehalten wurde, war es mir möglich, vorsichtig, außerhalb der Strömung, zu schwimmen. Die Männer zogen es vor, stattdessen auf dem Sand Fußball zu spielen.
Schiff Monteiro:
Das ist natürlich eine andere Kategorie als das Schiff Tucano. Das Schiff dient vornehmlich dem Transport und der Reise der einheimischen Bevölkerung über sechs Tage von Manaus nach Tabatinga! Respekt vor den Mühen, die die Leute dabei auf sich nehmen.
Die mögliche Kabinenausstattung, die wir für uns hatten, ist ganz einfach, jedoch mit Dusche, WC und Austritt auf eine Galerie. Im Laufe des Tages erhielten wir auch den Zugang in den „Salon“, vorne am Schiffsbug, mit freier Sicht auf die Fahrstrecke. Nach einigen Verständigungsversuchen erhielten wir auch ein zweites Betttuch, um uns zuzudecken, und vier Handtücher.
Das Essen wurde uns in den Salon gebracht, holten uns später aber das Essen bei unseren „Hausfeen“ und aßen hinten an Oberdeck, im öffentlichen Bereich. Kontakt zu den Mitreisenden gab es keinen, scheinbar waren wir doch zu fremd, um uns anzusprechen, woher wir kommen.
Gewöhnungsbedürftig war der Geruch der Mottenkugeln in den Kabinenecken, der abendliche Gesang aus dem Betsaal, das viele Essen, das uns gebracht wurde.
Die Schifffahrt, stromaufwärts, auf dem Schiff Monteiro ist machbar, wenngleich die Strecke mehr als eine Frage aufwirft. Die ersten drei Tage und Nächte erfordern Geduld, weil kein Halt auf der Strecke. Kein Haus, kein Dorf, nur gleichförmiger Wald rechts und links. Was verbirgt sich alles dahinter? Welche Tiere und Pflanzen gibt es? Können dort Menschen leben und wie leben sie weitab von unserer bekannten „Zivilisation“? Entfernungen und Zeit erhalten eine andere Wertigkeit.
Ich hatte mir für die Reise eine Stickarbeit mitgebracht und konnte die Reisezeit, sowohl auf der Tucano wie auf der Monteiro nutzen, die Arbeit fertigzustellen. Wenn auch sonst niemand mit uns Kontakt aufnahm, einige der Frauen interessierten sich für meine (einfache) Stickarbeit und wollten mit mir fotografiert werden. Die Stickarbeit verloste ich später zwischen unseren beiden „Hausfeen“.
Ankunft Tabatinga
In T gibt es etliche Hotels und das uns zugewiesene Hotel war gut für die beiden Nächte. Die Betreuung durch den Guide hätte etwas besser sein können. Er hätte vorschlagen können, bereits um 14.00 Uhr, spätestens 15 h zur „Stadtbesichtigung“ aufzubrechen. Wir fuhren erst um 16h und dann war es schnell dunkel. Der Übergang nach Kolumbien erfolgte ohne Kontrolle. Zwischendurch keine weitere Erklärung zu dieser besonderen Ecke der drei Länder oder den örtlichen Gegebenheiten.
Was vorab für den Rückflug von der örtlichen Agentur hätte geregelt werden können, die Gepäckaufgabe von T. nach Manaus per E-Mail oder Anruf zu regeln. Darauf wies uns beim Einchecken der Mitarbeiter der Fluggesellschaft hin. Es wäre wesentlich preiswerter gewesen. So bezahlten wir umgerechnet ca.€ 50,00 für die beiden Koffer von T. nach Manaus.
Rückflug über Brasilia
Die Zeitspanne für den Zwischenstopp in Brasilia von ca. 6 Std. reichte, um sich ein Bild der Stadtanlage zu machen. Wirklich alles zum Staunen. Eine Stadt auf dem Reißbrett, zu Fuß oder mit dem Rad kaum zu erkunden. Taxi preiswert.
Ja, die Reise macht Lust den Kontinent Südamerika weiter zu erkunden, die Reise in irgendeiner Form fort zu setzen. Geblieben bei mir sind die unendlichen Entfernungen und die Zeit, die dafür erforderlich ist.
Liebe Frau Schnitzspahn, herzlichen Dank für ihre Arbeit. Geruhsame Weihnachtsfeiertage und einen guten Beginn im Jahr 2020.
Herzlichst E.L. und K.H.
Anmerkung von RuppertBrasil
Ein schönes Beispiel für ein echtes Amazonaserlebnis! Manaus mit seiner Umgebung und dem berühmten Theater zu Beginn und dann zwei sehr verschiedenartige Schiffsreisen. Die komfortable MS Tucano erkundet mit Führern das Gebiet Rio Negro aufwärts, insbesondere das Anavilhanas Archipel. Auf der M.Monteiro erlebt man ein typisches Amazonasfracht- und Passagierschiff auf der Reise von Manaus nach Tabatinga im Dreiländereck mit Perú und Kolumbien.
Was das Thema Gepäck beim Abflug von Tabatinga betrifft, so war zum Zeitpunkt der Buchung dieser Reise eine vorherige Einbuchung des Gepäcks bei der Azul-Airline noch nicht möglich. Zwischenzeitlich ist dies aber möglich.