Info São Paulo

São Paulo – viel mehr als nur das wirtschaftliche Herz Brasiliens

Natürlich ist São Paulo (port. für Sankt Paulus), die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates und größte Stadt Brasiliens, das wichtigste Wirtschafts- und Finanzzentrum des Landes. Aber eben auch das Kulturzentrum des Landes und eine der lebendigsten Städte der Welt.

Allgemeine Info São Paulo

Lage und Größe

Die Stadt liegt 80 Kilometer vom Atlantischen Ozean entfernt im Hochbecken der Flüsse Rio Tietê und Rio Pinheiros. Von der Hafenstadt Santos steigt die Serra do Mar ziemlich steil auf etwa 1200 Meter an und fällt dann auf die Hochebene von São Paulo wieder leicht ab. Die Hochebene von São Paulo ist aber nicht flach, sondern ein Hügelland, so dass sich die Stadt São Paulo über zahlreiche Hügel zieht.
Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 1523 Quadratkilometern und erstreckt sich ungefähr 60 Kilometer in Nord-Süd-Richtung und 80 Kilometer in Ost-West-Richtung. Heute leben im Stadtgebiet selbst rund 12 Millionen. Die Metropolregion hat 21 Millionen Einwohner und ist eine der größten der Welt.

Sao Paulo hat sich Zeit gelassen …

Nachdem Jesuiten von dem an der Küste gelegenen portugiesischen Stützpunkt São Vicente aus – heute liegt dort Santos –den schweren Weg durch atlantischen Regenwald auf die Hochebene der Serra do Mar gefunden hatten wurde São Paulo am 25. Januar 1554 von zwei jesuitischen Missionaren nahe der Mission Piratininga gegründet. Dann passierte erst mal nicht all zu viel. 1711 erhielt São Paulo Stadtrecht. Aber, auch wenn hier am 7. September 1822 die Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal erklärt wurde, blieb São Paulo bis in die 2. Hälfte des 19. Jhdt. ziemlich bedeutungslos.

Von sich reden machten im 16. und 17. Jhdt. nur die „Bandeirantes“ (von „bandera“ = Fahne). Dies waren Einwanderer, die in zumeist kleinen Gruppen entlang der Flüsse das Land bis zum Amazonas und zum La Plata durchstreiften. Ihr Ziel: Gold und Raub von Indianern, um diese als Sklaven für die Plantagen zu verkaufen. Bandeirantes hießen sie, weil sie immer Fahnen mitführten, um Gebiete für die portugiesische Krone in Besitz zu nehmen. Warum diese wenig edlen Gesellen in Brasilien geschätzt wurden, hängt damit zusammen, dass sie für Portugal Gebiete hinzu gewannen, das Gold in Minas Gerais entdeckten und durch die Gründung von Niederlassungen das Inland zu besiedeln begannen. In der Folge findet sich heute auch in São Paulo noch ein Denkmal.

Mit dem Kaffee fing es an

Als der Kaffeeanbau Mitte des 19. Jhdt. nach São Paulo kam, änderte sich die Situation schnell. Das Hochland hatte günstige Klima- und Bodenbedingungen. Zugleich führte wachsende Nachfrage in Europa zu einer schnellen Ausdehnung der Anbauflächen. Zeitgleich wurden Eisenbahnlinien in die Kaffeegebiete errichtet, um so die günstige Lage des Hafens in Santos bestens nutzen zu können. Und nicht zuletzt wurde gezielt die Einwanderung gefördert. Dadurch hatte der Boom auch Bestand, als 1888 die Sklaverei abgeschafft wurde.
So kamen ab 1886 in 20 Jahren Hunderttausende Europäer, überwiegend Italiener, aber auch zahlreiche Deutsche, Japaner und Menschen aus fast allen Regionen der alten Welt. Die Bevölkerung wuchs jährlich um über 10%. So führte der Kaffee zu einem ersten Boom in der Region. Aber erst mit der Industrialisierung errang die Stadt ihre führende Stellung.

Die Industrialisierung kam erst vor 100 Jahren

Erst vor knapp 100 Jahren entwickelte sich São Paulo zur führenden Industrieregion des Landes. Die Stadt wuchs nun kontinuierlich. 1934 waren es schon mehr als 1 Mio. Einwohner, eine Zahl, die sich bis 1950 verdoppelte. In der Zeit der Militärdiktatur (1964 – 1985) begann dann eine schwunghafte Entwicklung der Region. Es kam zu großen Investitionen in die Infrastruktur und Modernisierungen, denen eine starke ökonomische Entwicklung des Landes folgte.
Gleichzeitig kamen in großem Umfang ausländische Unternehmen nach São Paulo, auch viele deutsche. (Wegen der über 1000 deutschen Unternehmen mit über 200.000 Beschäftigten wird die Stadt auch als „größte deutsche Industriestadt“ bezeichnet.) Am Ende dieser Entwicklung hatte São Paulo seine Position als das Zentrum Brasiliens erreicht.

Schmelztiegel der Kulturen

Die Stadt ist eine echter „Melting Pot“. Denn hier leben heutzutage Menschen aus etwa 100 verschiedenen Ethnien. Während in der Zeit bis 1850 noch überwiegend portugiesische Einwanderer und Sklaven aus Afrika kamen, änderte sich dies mit der gezielten Einwanderungspolitik ab Mitte des 19. Jhdt. Menschen aus allen Regionen der Welt kamen, vor allem Italiener und Portugiesen, aber auch viele Deutsche, Spanier, Libanesen, Türken und Japaner.

Weitere Einwanderungswellen brachten die schwierigen Zeiten nach den beiden Weltkriegen. Und seit 50/60er Jahren ist São Paulo wegen seiner Arbeitsplätze zudem das Ziel von Zuwanderern aus dem Nordosten Brasiliens.
Ca. 6 Mio. Einwohner von São Paulo sind italienischer Abstammung, aus Portugal stammen ca. 3 Mio. ab. An 3. Stelle liegen die Japaner mit etwas über 300.000.

Was den Reisenden interessiert …

Unzählige, interessante Museen findet man in São Paulo. So zum Beispiel die größte Kunstsammlung Südamerikas, das Museum für brasilianische Geschichte und, und… Spektakuläre Bauwerke, aber auch wunderschöne Parks. Restaurants für jeden Geschmack, Musikshows und Konzerte, Theater und Clubs … – Brasiliens „Big Apple“ bietet alles, was man von einer Weltmetropole erwarten kann. Langweile gehört sicher nicht dazu!

Aber auch das Hinterland, das landwirtschaftlich geprägt ist, hat seine Reize mit netten Kolonialstädten und hügliger Landschaft. Und die malerische Küste der Costa Verde mit Stränden und atlantischem Regenwald und dessen einzigartiger artenreicher Fauna und Flora liegt nah. So lässt sich Metropole und Naturerlebnis wunderbar kombinieren.
Noch ein Wort zur Sicherheit: Wie in allen Megacities dieser Welt muss man auch in São Paulo etwas Vorsicht walten lassen. Dem trägt das Komfortpaket von RuppertBrasil Rechnung, das für Reisenden mit erfahrenen Führern größtmögliche Sicherheit bei bestem Komfort gewährleistet.