Info Buenos Aires
Die Großstadt Buenos Aires ist sowohl Hauptstadt, als auch geistiges, politisches und wirtschaftliches Zentrum Argentiniens und gilt als eine der höchstentwickeltsten Städte in Südamerika. Sie liegt etwa 300 Kilometer vom Atlantik entfernt, am Río de la Plata. Bei diesem handelt es sich um einen kilometerlangen trichterförmigen Zusammenfluss der beiden großen südamerikanischen Flüsse Río Paraná und Río Uruguay, die schließlich in den Atlantik münden. Auf der anderen Seite des Río de la Plata liegt Uruguay, dessen Städte Colonia und Montevideo ideal von Buenos Aires mit der Schnellfähre besichtigt werden können. Westlich und südlich von der Stadt erstrecken sich die Pampas, Grassteppen, die vor allem für Viehzucht genutzt werden.
Informationen zu Buenos Aires
Geistiges Zentrum
Kultur kommt in Buenos Aires sicherlich nicht zu kurz: Die Stadt verfügt über mehrere Universitäten, zahlreiche Bibliotheken, mehr als 100 Museen, 200 Theater und reihenweise Buchläden. Unbedingt zu besichtigen ist das ehrwürdige Teatro Colón, ein Konzert-, Ballett-, und Opernhaus, das zu den bekanntesten Häusern der Welt zählt. Bei einer Führung lernt man den Keller des Theaters, in dem Tausende von Perücken und Kostümen gelagert werden, und die Werkstätten, in denen die Kulissen für eine neue Aufführung entstehen, kennen. Bekannte Museen der Stadt sind das Museo Nacional de Bellas Artes, das sehr eindringlich die Geschichte Argentiniens zeigt, und das Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires, das unter anderem Werke von Frida Kahlo und Diego Rivera beherbergt.
Buenos Aires ist zudem Geburtsort eines der bekanntesten Schriftsteller Argentiniens, Jorge Luis Borges. Er gilt als Wegbereiter der Postmoderne und wurde vor allem durch seine phantastischen Erzählungen bekannt. Unter den zahlreichen Auszeichnungen, die er erhielt, sind das “Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland” und der “Premio Cervantes“.
Auch Papst Franziskus, seit März 2013 das aktuelle Oberhaupt der katholischen Kirche, stammt aus Buenos Aires. Jorge Mario Bergoglio, wie er mit bürgerlichem Name heißt, ist der erste Lateinamerikaner in diesem Amt und zudem der erste aus dem Orden der Jesuiten. Diese versuchen sich aktiv mit dem Verlangen nach sozialer Gerechtigkeit auseinanderzusetzen. Deshalb schotten sie sich nicht von der Gesellschaft ab, sondern leben unter den Gläubigen, vor allem unter den Armen und Schwachen. So ist auch Papst Franziskus bekannt für seine Volksnähe und zieht beispielsweise eine Fahrt im Bus einem Dienstwagen mit Chauffeur vor.
Politisches Zentrum
Von Buenos Aires aus wird das Land gelenkt und regiert. Wichtigster Schauplatz für politische Kundgebungen und Demonstrationen ist dabei der Plaza de Mayo, der älteste Platz der Stadt. Er ist nach dem Monat Mai aus dem Jahre 1810 benannt, die Zeit, in der Argentinien seine Unabhängigkeit von Spanien erklärte. Berühmt wurde der Platz besonders durch die „Madres de Plaza de Mayo“. Während der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 verschwanden zehntausende Menschen. Um zu erfahren, was mit ihren Kindern passiert ist, kamen die „Mütter der Plaza de Mayo“ zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen und öffentlich zu protestieren. Dabei trugen sie ein weißes Kopftuch als Erkennungszeichen. Obwohl Argentinien mittlerweile seit über 30 Jahren demokratisch regiert wird, treffen sie sich noch immer jeden Donnerstag um 15:30 Uhr und setzen sich für Aufklärung und die Verfolgung der Verantwortlichen der Militärdiktatur ein.
Rings um den Plaza de Mayo befinden sich viele politisch bedeutende Gebäude: Der „Cabildo“, der frühere Sitz des Rates von Buenos Aires, die Banco de la Nación und die Kathedrale der Stadt. In dieser ist ein kleines Museum für den Papst eingerichtet. Wichtigstes Gebäude auf der Plaza Mayo ist jedoch der Präsidentenpalast, die „Casa Rosada“. Der Name kommt vom rosafarbenen Anstrich des Hauses, was auf den Präsidenten Sarmiento zurückgehen soll. Angeblich mischte dieser rote und weiße Farbe, die Symbole der beiden damals verfeindeten Lager, um die Einheit Argentiniens zu symbolisieren. Momentan bewohnt Mauricio Macri den Präsidentenpalast. Er wurde 2015 zum aktuellen Präsidenten gewählt.
Wirtschaftliches Zentrum
Buenos Aires ist nach Mexico City und Sao Paulo die drittgrößte Volkswirtschaft in Lateinamerika. Die Metropole ist Argentiniens wichtigster Industriestandort, Verkehrsknoten und Sitz der großen Im- und Exportfirmen. Zudem besitzt die Stadt den bedeutendsten und meist frequentierten Hafen des Landes. Die Lage am Rio de la Plata verhalf diesem zum besten Exporthafen Argentiniens.
Im Jahr 1998 brach eine Wirtschaftskrise über ganz Argentinien herein, die bis 2002 andauerte. Die dadurch entstandene Inflation beutelte das gesamte Land. Seit 2005 geht es langsam wieder bergauf, doch noch immer ist das Land geschwächt. 2014 drohte sogar eine neue Krise. Doch trotz allem lassen sich die Argentinier ihren Optimismus und die gute Laune nicht nehmen.
Stadtgliederung – Die Viertel in Buenos Aires
Gegliedert wird Buenos Aires in 48 Stadtteile. Diese Barrios waren ursprünglich eigene Gemeinden, die mit dem Größerwerden der Stadt zusammenwuchsen. Noch heute hat jedes Barrio seine ganz eigene, unverwechselbare Identität, was Buenos Aires zu einem wirklich vielfältigen Reiseziel macht. Die bekanntesten und für Touristen interessantesten sind die Viertel San Telmo, La Boca, Recoleta, Palermo und Chacarita und natürlich die Innenstadt.
Das Zentrum:
Das Zentrum beherbergt den bereits beschriebenen Plaza de Mayo und das Teatro Colón, aber auch die Avenida 9 de Julio, mit 140 Metern angeblich die breiteste Straße der Welt. Direkt in der Nähe findet man den 67 Meter hohen Obelisk von Buenos Aires, das Wahrzeichen der Stadt, und das Edificio del Ministerio. Dessen Wand ziert ein gemaltes Porträt von Evita Perón, der allseits bekannten Ikone Argentiniens (mehr über Evita bei Recoleta). Die Avenida Santa Fé eignet sich ideal zum bummeln, hier befinden sich zahlreiche Kinos, Restaurants, Geschäfte und Diskotheken. An der Avenida de Mayo, einer Prachtstraße, die an der Plaza de Mayo beginnt, steht der Palacio Carlos Gardel. In dessen Erdgeschoss ist Argentiniens berühmtestes Kaffeehaus, das Café Tortoni untergebracht und darüber ein Tango Museum.
San Telmo:
Im Stadtteil San Telmo findet man wunderschöne, geschichtsträchtige Architektur. Altbauten aus dem 19. Jahrhundert und verschnörkelte Häuser im Kolonialstil prägen das Straßenbild. Die Jesuitenkirche San Ignacio de Loyola ist nicht nur die älteste erhaltene Kirche in Buenos Aires, sondern auch eines der ältesten Gebäude der Stadt überhaupt. In San Telmo scheint es etwas ruhiger zuzugehen als in anderen Vierteln, so kann man beispielsweise im Parque Lezama wunderbar entspannen und Ruhe tanken. Es kann jedoch auch lebhafter werden: Jeden Sonntag finden stimmungsvolle Tango-Vorführungen auf offener Straße statt und rund um die Plaza Dorrego, die mit ihren netten Cafés ein wenig an Montmartre erinnert, können Besucher durch den großen Antiquitätenmarkt Feria de San Pedro Telmo bummeln.
La Boca:
Das Viertel La Boca liegt am Rand von Buenos Aires, ist aber dennoch sehr bekannt und beliebt bei Touristen. Das liegt vor allem an seinen bunten Häusern, die aus dem Blech abgewrackter Schiffe gebaut und mit Schiffslack bunt bemalt wurden. Zudem beherbergt La Boca einen der besten Fußballvereine des Landes, die „Boca Juniors“. Das Stadion, dessen Wände mit buntem Graffiti verziert sind, wird umgangssprachlich „Bombonera“, zu deutsch „Pralinenschachtel“ genannt. Berühmtester Spieler des Vereins ist Diego Maradona.
In La Boca ist auch heute noch der Einfluss italienischer Einwanderer zu spüren. Rund um die Museumsstraße „El Caminito“, auf der zahlreiche Künstler ihre Werke ausstellen und man farbenfrohe Souvenirs erwerben kann, befinden sich mehrere italienische Restaurants.
Recoleta:
Der Stadtteil Recoleta ist eines der elegantesten und teuersten Wohn- und Geschäftsviertel der Stadt. Er besticht durch sehr schöne Architektur, viele Denkmäler, und ehrwürdige, alte Villen entlang der Avenida Alvear. Am bekanntesten ist der Friedhof La Recoleta mit seinen hohen Mauern, imposanten Gräbern und den kunstvoll verzierten Mausoleen, aber vor allem mit dem Grab von Argentiniens Ikone Evita Perón. Sie war die Ehefrau des früheren argentinischen Präsidenten Juan Domingo Perón Sosa und ist bekannt dafür, dass sie sich vor allem für die Ärmsten des Landes, die so genannten „Descamisados“, die Hemdlosen stark machte. Zudem setzte sie bei ihrem Mann das Frauenwahlrecht durch und wirkte, ohne ein offizielles politisches Amt auszuüben, als Ministerin für Gesundheit und Arbeit. Dafür wurde sie von der Arbeiterklasse wie eine Heilige verehrt. Nach ihrem Tod im Alter von nur 33 Jahren schrieben Andrew Lloyd Webber und Tim Rice zu ihren Ehren das Musical „Evita“. Im angrenzenden Stadtteil Palermo gibt es zudem noch das Museo Evita, das den Mythos Evita Perón noch genauer erklärt.
Palermo – hip und bunt:
Das angesagte Szenenviertel von Buenos Aires versprüht seinen ganz eigenen Charme. Hier findet man viele Bars, Kneipen, alternative Läden mit den neuartigsten Modeerscheinungen, bunte Cafés und viel Streetart. Vor allem die Studenten feiern hier. Zudem ist Recoleta das grüne Zentrum der Stadt. Hier befindet sich der Parque Palermo mit riesigen Grünflächen, Teichen und Sportplätzen.
Chacarita:
Der Friedhof in Chacarita zieht nicht ganz so viele Besucher an wie der in Recoleta, jedoch fand hier eine der wichtigsten Persönlichkeiten Argentiniens ihre letzte Ruhestätte: der weltberühmte Tango-Sänger Carlos Gardel, der 1935 bei einem Flugzeugunglück ums Leben kam. (Mehr Informationen über den Weltstar bei „Buenos Aires – Hauptstadt des Tango“). Der Friedhof ist ähnlich dem in Recoleta, ein gigantisches Säulenportal empfängt die Besucher und die reich verzierten Mausoleen stehen dicht an dicht.
Puerto Madero:
Das Hafenviertel Puerto Madero ist der jüngste und modernste Stadtteil und auffällig anders als das übrige Buenos Aires. Hier ragen gläserne Hochhäuser in den Himmel, man findet viele Luxushotels und Bürogebäude. Damit ähnelt Puerto Madero der neu erbauten Hafencity in Hamburg. Einen Kontrast bildet der angrenzende Vogelpark im 350 Hektar großen Reserva Ecologica de Buenos Aires, der von Einheimischen sehr empfohlen wird. Hier findet man zahlreiche Tier- und Vogelarten und eine interessante Fauna.
Die Umgebung von Buenos Aires
Tigre
Die Stadt Tigre liegt etwa 40 Kilometer von Buenos Aires entfernt und zählt wegen seiner Lage am Delta des Flusses Paraná zu den schönsten Ausflugszielen. Das Freizeitzentrum ist ideal, um sich von dem Trubel der Großstadt zu erholen und die Seele baumeln zu lassen. Hier befinden sich viele Restaurants, Boutiquen und Cafés. Auch die Bewohner von Buenos Aires ziehen sich gerne in ihr Wochenend-Haus in Tigre zurück.
Einwohner
Die Einwohner von Buenos Aires sind bekannt unter dem Namen „Porteños“, was so viel wie „Leute des Hafens“ bedeutet und die große Bedeutung des Hafens verdeutlicht. Zählt man zu der eigentlichen, etwa drei Millionen großen Hauptstadt die mehr als 20 umliegenden Gemeinden noch dazu, so entsteht der Großraum Gran Buenos Aires. In diesem leben etwa 13 Millionen Menschen und damit jeder Dritte Argentinier.
Wie keine andere Stadt Südamerikas wurde Buenos Aires von europäischen Immigranten geprägt, die seit dem 19. Jahrhundert millionenfach einwanderten und Buenos Aires zur kosmopolitischsten Stadt Lateinamerikas machten. Allein die Nachkommen deutschstämmiger Immigranten werden auf über eine Million geschätzt. Italiener und Spanier kamen in noch größerer Anzahl in die Stadt. Zudem gab es viele arabische, jüdische, britische, irische, chinesische, japanische und koreanische Einwanderer. Die dadurch entstandene, unglaubliche Vielfalt spiegelt sich vor allem in der außergewöhnlichen Architektur wider, die die verschiedenen Elemente aller Kulturen verbindet, aber auch in den Speisekarten vieler Restaurants. Ein ausgesprochen interessanter Kulturreichtum also, der Buenos Aires Reisende in seinen Bann zieht. Doch nicht nur in Buenos Aires war die Einwanderungsquote hoch, insgesamt besteht Argentinien zu 97% aus Menschen europäischer Abstammung.
Beste Reisezeit für Buenos Aires Reisen
Buenos Aires wird von feucht-subtropischem Klima beherrscht. Da sich Argentinien auf der Südhalbkugel befindet, sind die Jahreszeiten unseren genau entgegengesetzt. Der wärmste Monat ist der Januar mit durchschnittlich 23,7 Grad Celsius, der kälteste der Juli mit 10,5 Grad Celsius. Selbst dann sinken die Temperaturen nur selten unter null Grad, Schnee gab es bisher nur in wenigen Ausnahmefällen – ein relativ milder Winter. Buenos Aires kann deshalb fast das ganze Jahr über sehr gut besucht werden. Nur im Sommer von Mitte Dezember bis Februar ist eine Reise nicht zu empfehlen, da es sehr heiß werden kann. Am besten geeignet sind der Frühling und der Herbst.
Buenos Aires- Hauptstadt des Tango
Buenos Aires gilt als Geburtsstadt des Tango. Dieser entstand wahrscheinlich in den Bordellen der Vorstädte, allen voran La Boca, und wurde vor allem von afrikanischen Rhythmen, wie zum Beispiel Candombé, beeinflusst. Anfangs wurde er noch weitestgehend verschmäht und galt als unanständig. Erst als die Pariser Oberschicht den Tango für sich entdeckte, brachte er es zu weltweiter Bekanntheit. Nicht unbeteiligt daran war der Tango-Sänger Carlos Gardel, die wichtigste Persönlichkeit des Tango, der bei seinen zahlreichen Auftritten das Publikum verzauberte. Bei einem Spaziergang durch die Stadt findet man auch heute noch viele Spuren des Weltstars. Sehr bekannt ist beispielsweise das Charta Quatro, ein früheres Gasthaus, in dem sich Carlos Gardel mit seinen Freunden traf. Heute befindet sich darin das traditionelle Tangohaus Esquina Carlos Gardel, das wunderschöne Tango-Vorstellungen bietet. Auch der Einfluss des Tango ist noch immer in ganz Buenos Aires zu spüren. Schon nachmittags finden in den zahlreichen Tanzlokalen von Buenos Aires, den Tanguerías, laute und lebhafte Tanztreffen statt. Jung und alt treffen sich um zusammen zu feiern, zu lachen, und natürlich zu tanzen. Zudem wird jährlich am 11. Dezember in der ganzen Stadt der „Tango Day“ zelebriert.
Sport – Fußball und Pato
Der Fußball in Buenos Aires hat wesentlich zur Entwicklung des Fußballs in Argentinien beigetragen. Die fünf „großen Fußballmannschaften“ in Argentinien sind alle in Buenos Aires (River Plate, Boca Juniors und San Lorenzo) beziehungsweise in dem an die Stadt grenzenden Vorort Avellaneda (Racing Club und Independiente) des Großraums Buenos Aires zu finden.
Aber es gibt noch einen anderen Nationalsport. Dieser heißt „Pato“, was so viel bedeutet wie „Ente“ und ist im Vergleich zum Fußball eher traditionell. Ihn gibt es bereits seit dem Jahr 1953. Pato ist eine Mischung aus Polo und Basketball. Angeblich wurde er früher mit einer lebenden Ente gespielt. Heutzutage wird jedoch ein Lederball verwendet, der vom Pferd aus in einen Korb geworfen werden muss.
Sicherheit
Der Aufenthalt in der Innenstadt von Buenos Aires ist nicht mehr ganz so ungefährlich wie noch vor wenigen Jahren. Vor allem Taschen- und Trickdiebe haben deutlich zugenommen. Schon im ärmeren Viertel La Boca sollte deshalb man besser zu mehreren unterwegs sein, denn dort kann es in abgelegenen Seitenstraßen zu Überfällen kommen Die Villas Miserias, die Armenviertel von Buenos Aires sollte man gar nicht besuchen. Dies sollte Sie jedoch nicht von einer Buenos Aires Reise abhalten. Bei unseren Ruppertbrasil Komfortpaketen werden sie von gut ausgebildeten Reiseleitern betreut, die sich in Buenos Aires bestens auskennen und genau wissen, welche Straßen besser gemieden werden sollten. Sie werden ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen, um ihnen einen unvergesslichen und sicheren Aufenthalt in Buenos Aires zu ermöglichen.