Xingu Indianerreservat

Expedition in das Xingu Indianerreservat

Einblicke in eine völlig andere Welt

Das Xingu Indianerreservat liegt in der geografischen Mitte Brasiliens am Oberlauf des Rio Xingu. Von ersten Kontakten mit verschiedenen dort lebenden Völkern berichtete der Berliner Forscher Karl von den Steinen nach seinen Expeditionen 1883 und 1887. Dank des persönlichen Einsatzes der Brasilianer Orlando, Leonardo und Claudio Villas-Boas entstand 1961 mit dem Xingu Indianerreservat ein großflächiges Schutzgebiet. Auf Grund dessen können die Indianer weitgehend ohne fremde Einflüsse in ihrer eigenen Kultur leben.

Zum Kwarup-Fest der Xingu Indianer
13 Tage/12 Nächte Expedition ab / bis Brasília16.08.2024 bis 28.08.2024
maximal 12 Teilnehmer

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Zu Gast im Xingu Indianerreservat

Ein Privileg und Gewinn für jeden!

Trotz unterschiedlicher Sprachen haben die hier lebenden Stämme große Ähnlichkeiten in ihren Sitten und Gebräuchen. Gleiches gilt für die Art und Weise, die Welt zu betrachten. Inzwischen profitieren sie gegenseitig von einer Art Tauschmarkt (Moitará), auf dem ein in der Herstellung von Keramik versiertes Volk wie die Waura zum Beispiel die besonders guten Bogen des Volkes der Kamayurá eintauscht. Oder Spezialisten für das Flechten von Qualitätshängematten (Suyá) erhandeln Halsschmuck vom Kalapalo-Stamm . Darüber hinaus verbinden sich die einzelnen Stämme auch durch Heiraten und gemeinsam abgehaltene “interdörfliche“ Rituale. Trotzdem nimmt jede dieser Gruppen für sich in Anspruch, ihre besondere ethnische Identität zu bewahren. Selbst wenn der wirtschaftliche und zeremonielle Austausch der “Gesellschaft des Oberen Xingu“ gefeiert wird, so versäumen sie nicht, auch ihre individuellen Unterschiede herauszustellen.

Das Projekt und Touren in das Xingu Indianerreservat

Xingu IndianerreservatUnser Partner Josef Köpf hat 2006 erstmals ein Filmteam aus Deutschland zum Stamm der Kalapalo geführt. In der Folge hat er mit der Indianerbehörde FUNAI ein Projekt entwickelt, das den Besuch bei den Stämmen im Xingu Indianerreservat auf Grundlage fester Regeln ermöglicht. Deswegen war bis 2016 jeder Besuch nur mit einer Sondergenehmigung des Präsidenten der FUNAI möglich. Inzwischen haben die im Schutzgebiet lebenden Indianer zusammen mit Herrn Köpf und der FUNAI eine geregelte Besuchsmöglichkeit geschaffen. Dadurch sollen illegale Eintritte in das Schutzgebiet von dritter Seite besser vermieden werden. Bei diesem Projekt sind die Vergütungen für die Indianer, die notwendige Dokumentation, die Verhaltensregeln, die Aufenthaltsdauer und die Reiserouten eindeutig definiert. Denn es geht auch und gerade darum, den Indianern eine Einnahmequelle zu schaffen, die im Einklang mit ihrer Kultur und Umwelt steht.

Touren mit Verantwortung

Bei dieser Art von Reisen trägt man erhebliche Verantwortung für die Bewahrung des bis dato intakten Soziallebens der einheimischen Bevölkerung. Dieser Verantwortung sind Xingu Indianerreservatwir uns bewusst und danach sind diese Besuche auch ausgelegt, wie Sie den besonderen Reiseregelungen entnehmen können. Deswegen sind diese Expeditionen in das Xingu Indianerreservat auch auf ganz wenige, abgestimmte Termine beschränkt. Aber dafür kommen die (wenigen) Teilnehmer in den Genuss eines einmaligen Erlebnisses.

  • Begegnung mit indigenen Völkern, die eine vorsichtige Annäherung zur Außenwelt suchen
  • Teilnahme an Festen und Ritualen und Einblicke in ihre spirituelle Welt
  • Kennenlernen der reichhaltigen Kultur der Xingu-Indianer, deren Feldarbeit, das Fischen und die sehr schönen Kunsthandwerksgegenstände wie Schmuck, Keramiken, Flechtarbeiten und Hängematten

Zum Kwarup Fest im Xingu Indianerreservat
ab
Brasília / bis Brasília (Cuiabá)

Tag 1 (Freitag 16.08.2024)

Zusätzlicher Tag in Brasilía, um das Risiko eventueller Flugverschiebungen oder Verspätungen auszuschließen. Sie werden am Flughafen abgeholt und ins Hotel gebracht.

Tag 2 (Samstag 17.08.2024)

Teilnehmer, die erst an diesem Tag ankommen, werden vom Flughafen abgeholt und ins Hotel gebracht. Tag zur freien Verfügung.

Das Hotel liegt direkt neben einem Shoppingcenter sowie der Churrascaria Fogo no Chao, einer der besten Churrascarias Brasiliens.  So können Sie hier noch Besorgungen erledigen und/oder sich nochmals in allerbester Qualität für die kommenden Tage stärken.

Tag 3 (Sonntag 18.08.2024)

Gegen ca. 11:00 werden Sie im Hotel abgeholt (mit komplettem Gepäck), um in aller Ruhe Brasilía zu besichtigen. Brasilia ist dank seiner außergewöhnlichen Gestaltung und seiner beeindruckenden Architektur seit 1987 Unesco-Weltkulturerbe. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören die Regierungsgebäude mit dem Platz der drei Gewalten, die Kathedrale, die Kirche Dom Bosco und die JK – Brücke. In einem typischen Restaurant können Sie zu Mittag essen. (nicht im Preis enthalten)

Um ca. 16:30 Fahrt zum Busbahnhof. Hier kann man sich nochmals frisch machen, es gibt dort auch Duschen. Der mit sehr komfortablen Liegesesseln ausgestattete Überlandbus ins 950 Km entfernte Canarana fährt um 19:00 ab. Nach zwei Stunden gibt es einen Halt für das Abendessen; danach hält der Bus ca. alle drei Stunden für kurze Zeit. Die  Fahrt führt über Goiania den Rio Araguaia entlang und durch die Serra Roncador, vorbei an endlos erscheinenden Weideflächen und Sojafeldern.

Nach ca. 15-stündiger Fahrt kommen Sie in der Siedlerstadt Canarana im Bundesstaat Mato Grosso an.

Tag 4 (Montag 19.08.2024)

Um ca. 10:00 kommt die Gruppe in Canarana an und nimmt in einer guten Pension ihr Quartier. Das heute ca. 20 000 Einwohner zählende Städtchen ist mit der Besiedlung dieser Region vor vierzig Jahren entstanden. Am Nachmittag besuchen Sie eine Fazenda deutscher Auswanderer und können einen Einblick in die landwirtschaftliche Entwicklung (Rinderzucht, Sojaanbau) dieser Region gewinnen.  Anschließend gibt es auf der Fazenda ein herrliches Churrasco (Spießbraten) vom Nelory Rind.

Tag 5 (Dienstag 20.08.2024)

Nach gutem Frühstück fahren Sie um ca. 08:00  mit dem Geländewagen los. In  ca. zweistündiger Fahrt geht es zum Culuene Fluss,wo die Boote auf uns warten.

Die anschließende Bootsfahrt auf dem Culuene, der ein Quellfluss des Xingu-Flusses ist, nimmt zwischen drei und vier Stunden in Anspruch, je nach Wasserstand. Auf der Fahrt können Sie mit etwas Glück viele Tiere sehen, Kaimane, Tapire, Capivaras, Fischotter, Tuiuiu, Mutum und mit etwas Glück vielleicht sogar einen Jaguar. Am Spätnachmittag erreichen wir das Dorf und richten in einer Oca (Indianerhaus) unser Quartier ein. Die sehr geräumigen Ocas sind architektonische Meisterwerke. Sie messen um die 35 m in der Länge, sind ca. 15 m breit und 8 m hoch. Wir wohnen zusammen mit einer Großfamilie, somit können Sie die eindrucksvolle Lebensweise und Kultur der Xingu Indianer nicht nur aus der Distanz beobachten, sondern auch mitten unter ihnen erleben und spüren.

Sie können wie die Indianer in  Hängematten schlafen, es stehen aber auch Zelte zur Verfügung, wenn dies jemand bevorzugt. Während des Aufenthalts stehen auch ein Duschzelt sowie ein Toilettenzelt zur Verfügung.
Die Verpflegung wird von unseren Helfern zubereitet, muss aber umständehalber einfach gehalten werden. Die Indianer selbst ernähren sich fast ausschließlich von Fisch aus dem Fluss und Maniok von ihren Pflanzungen.

Im Dorf laufen bereits verschiedene Aktivitäten die zum Fest gehören. Farbenprächtig geschmückte Jugendliche blasen die Takwara Flöten und tanzen, von Mädchen begleitet, von Oca zu Oca.

Tag 6 (Mittwoch 21.08.2024)

In einem Seitenarm des Culuene Flusses findet der Fischfang für das Kwarup statt. Daran können Sie tagsüber für eine paar Stunden dabei sein.

Tag 7 (Donnerstag 22.08.2024)

Die Fischer kommen mit dem Fang zurück und die Fische werden zum Räuchern präpariert.

 Tag 8 (Freitag 23.08.2024)

Sie werden eventuell die Maniokpflanzungen besichtigen, den einzelnen Ocas einen Besuch abstatten oder Sie kann einfach das Dorfleben beobachten. Das Dorf ruht nicht mehr, die dumpfen Töne der Takwaraflöten und das Stampfen der tanzenden Gruppen  begleiten Sie nun Tag und Nacht.

Tag 9 (Samstag 24.08.2024)

Die Flötenspieler werden nun von den Mädchen, die zum Fest aus der  Seklusion (Geschlechtertrennung) kommen, begleitet. Vor dem Männerhaus werden die Baumstämme für die Verstorbenen aufgestellt und geschmückt. Die Baumstämme sind jetzt mit den Seelen der Verstorbenen besetzt. Am Spätnachmittag werden dort die Angehörigen der Verstorbenen bemalt, ihre Haare geschnitten und für die Trauerzeremonie vorbereitet. Das Beweinen beginnt, die ganze Nacht wird nun die Trauer für die Verstorbenen in weinendem Klagen ausgedrückt. In langen Reihen tanzen hunderte Männer wie Frauen in stampfendem Rhythmus über den Platz. Weitere Stämme kommen hinzu. Nach Einbruch der Dunkelheit wird mit wildem Geschrei der Feuerraub zelebriert. Die ganze Nacht besingen die Pajes mit rhythmischem Stampfen und rasseln die Seelen der Verstorbenen.

Das Kwarupfest ist im Glauben der Xingu unbedingt notwendig, um den Schatten (Seelen) den Weg in das letzte, ewige Dorf zu bereiten und daher von aller größter Wichtigkeit.

Tag 10 (Sonntag 25.08.2024)

Früh morgens beginnt der Huka Huka Ringkampf. Das Huka Huka ist ein sehr wichtiger Teil des Festes. Die Huka Huka Kämpfer sind körperlich sehr gut trainiert, aber nicht nur das. Das gesamte Leben eines Kämpfers ist ausgerichtet auf das Huka Huka, bei dem es um weit mehr geht als um einen Kampfsport. Abgesehen von viel Training müssen die Teilnehmer lange Diäten und sexuelle Tabus einhalten, durch schmerzhafte Hautaufritzungen seinen Körper stählen und durch Fasten und dann durch literweises Trinken einer Flüssigkeit, das zu spontanem Erbrechen führt, ihr Inneres reinigen.

Im Anschluss an die Kämpfe werden den Häuptlingen der Besucherstämme in einer feierlichen Zeremonie von den Mädchen des Stammes, die oft Jahre in Seklusion verbracht haben, Fische und Maniokfladen überreicht. Die Mädchen kommen anlässlich des Kwarup zum ersten mal wieder in die Gesellschaft und sind nun heiratsfähig, womit der Kreislauf des Lebens im Stamm wieder geschlossen wird.

Am Nachmittag findet eine Muratiara statt. Das ist ein sehr fröhliches Tauschgeschäft, bei dem von uns mitgebrachte Gegenstände (Hängematten, Messer, Angelhaken, Taschenlampen etc.) gegen von den Dorfbewohnern hergestelltes Kunsthandwerk eingetauscht werden können.

Tag 11 (Montag 26.08.2024)

Im Laufe des Vormittags Rückfahrt mit den Geländewagen. Gegen Abend erreichen Sie Canarana, wo Sie wieder in der Pousada vom Anfang der Reise übernachten.

Tag 12 (Dienstag 27.08.2024)

Der Tag kann eventuell an einem hübschen kleinen See mit Bewirtung, am Ortseingang von Canarana verbracht werden. Es gibt dort unter anderem viele Papageien zu sehen. In unserer Pousada kann man sich anschließend nochmals für die Busfahrt frisch machen. (Es stehen 1 – 2 Zimmer mit Dusche zur Verfügung, die gemeinsam genutzt werden)

Die Abfahrt nach Cuiabá erfolgt um 17:00,  nach Brasilia um 16:30.

Tag 13 (Mittwoch 28.08.2024)

Ankunft in Brasilia um ca. 09:30, in Cuiabá um ca. 06:00 morgens. Begleitung zum Hotel bzw. Flughafen durch Reiseleitung (in Brasilía). Individuelle Weiterreise.

Preis und allgemeine Informationen zur Tour in das Xingu Indianerreservat

Mindestteilnehmerzahl 6 Personen, Höchstteilnehmerzahl 12 Personen
Reiseleitung: Sepp Köpf und Adriano Gall
Preis pro Person 2024: EUR 4.300,- EZ-Zuschlag: EUR 240,- (EZ nur bei Hotelübernachtungen)

Leistungen ab/bis Brasília:

  • Transfer Flughafen – Hotel
  • 2 Übernachtungen/Frühstück in Brasilía (voraussichtlich Hotel Melia*****)
  • Stadtrundfahrt in Brasilía
  • Busfahrt nach Canarana
  • 2 Übernachtungen/Frühstück in Canarana (Pousada)
  • Churrasco auf der Fazenda
  • Geländewagentransfer Canarana – Culuene (Lunchpaket)
  • Bootsfahrt Culuene – Indianerdorf
  • Unterkunft im Dorf (Hängematte bzw. Zelt)
  • Verpflegung während des Aufenthaltes im Dorf
  • Rückfahrt nach Canarana
  • Rückfahrt bis Hotel bzw. Flughafen Brasilía
  • Reiseleitung ab/bis Brasilía

Extras, nicht im Reisepreis enthalten

  • Verpflegung während der Busfahrten und in Canarana, soweit nicht im Programm erwähnt
  • Versicherungen (sind obligatorisch – siehe “Wichtige Informationen”)
  • Geschenke (auch hier erhalten Sie Infos. Mitbringsel sind in jedem Fall mit der Reiseleitung abzustimmen!)

Was Sie für den Besuch im Xingu Indianerreservat wissen müssen …

Eine Reise zu den Xingu-Indianern ist keine Tour für den „Otto Normalverbraucher“! Deswegen müssen Sie eine ganz Portion Toleranz mitbringen, sich auf Unwägbarkeiten einstellen und vor Ort Verhaltensregeln beachten. Übernachtet wird in Hängematten mit Moskitonetz in einer Oca (Indianerhaus). Jedoch kann auf Wunsch dieXingu Indianerreservat Übernachtung auch im Zelt erfolgen. Auf Grund der Gegebenheiten ist die Verpflegung sehr einfach (Tee, Wasser, Milchpulver, Saft, Kekse, Nudeln, Reis, Suppen). Außerdem gibt es öffentlich einsehbare Wasserhähne vor den Hütten. Jedoch werden auch eine Dusche und Chemietoilette (inkl. Zelt) bereitgestellt. Jegliches fotografieren in den Indianersiedlungen muss unbedingt und jeweils mit dem Führer abgesprochen werden und bedarf dessen Einverständnis. Filmen bedarf einer Sondergenehmigung.

Zur Teilnahme ist es voraussichtlich nach wie vor notwendig, vollständig gegen Covid 19 geimpft zu sein, da sonst der Zugang zu den Xingu von der Funai nicht gestattet wird. Außerdem muss jeder Teilnehmer gegen Gelbfieber geimpft sein. Auf Grund der Besonderheiten der Reise muss zudem jeder Teilnehmer über eine Reiserücktrittskostenversicherung und Auslandskrankenversicherung inkl. Luftrettung verfügen. Außerdem benötigen Sie vor Abreise eine Bescheinigung des Hausarztes, dass Sie gesund sind.

Weitere Details erhalten Sie mit Ihrer Buchung. Außerdem müssen Teilnehmer bei Reisebeginn eine schriftliche Erklärung unterzeichnen, mit der Sie sich zur Einhaltung aller Vorschriften und Verhaltensregeln verpflichten.

ALLE AUFNAHMEN, FILM – FOTO – VIDEO – AKUSTISCHE AUFZEICHNUNGEN DÜRFEN NUR ZU PRIVATEN ZWECKEN VERWENDET WERDEN! JEDE KOMMERZIELLE VERWENDUNG BEDARF EINER SONDERGENEHMIGUNG!