Costa Rica – eine wunderbare Erfahrung in schwierigen Zeiten. Ein kurzer Bericht zu unserer Reise im Mai 2021.
Fangen wir mit der Sicherheit an: Trotz einer Inzidenz von mehr als 300 im Mai 2021 haben wir uns in jedem Hotel und in jedem Restaurant ausgesprochen sicher gefühlt. Von den Hygienestandards darf man sich hier ruhig etwas abschauen. Nicht nur das Vorhandensein von Waschbecken und Desinfektionsmittel vor jedem Restaurant war beeindruckend. Nach dem Besuch wurden Tische und Stühle umgehend sorgfältig gereinigt und desinfiziert.
Aber natürlich hat das Land unglaublich viel zu bieten. Wir waren im Wesentlichen an der Pazifikküste und im Hochland unterwegs und haben dort vor allem sehr schöne Naturparks gesehen. Wir konnten die unterschiedlichen Klimazonen kennenlernen – und damit auch jeweils eine andere Flora und Fauna.
Ganz im Süden liegt der Nationalpark Corcovado. Man kann mit dem Boot hinfahren oder aber – wie wir – von San José aus nach einem kurzen Flug auf einem winzigen Flughafen landen. Dann ist man sofort mitten in einer dichten und lebendigen Natur. Die Aras haben uns sehr beeindruckt, die allgegenwärtig über unsere Köpfe flogen, natürlich im gebotenen großen Abstand. Genauso spannend war, Tukane in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Aber auch die Blattschneiderameisen gehörten schnell zu unseren Favoriten. Es war wunderbar zu erleben, wie ein Ameisenvolk von mehreren Millionen Tieren die Blätter eines Baumes transportiert, um sich unter der Erde davon zu ernähren und Pilze zu züchten.
Zweiter Stopp war Dominical, ein nettes Dorf an der Küste. Auch hier waren allgegenwärtig wunderschöne Schmetterlinge. Ganz in der Nähe liegt der Nationalpark Manuel Antonio, der allemal einen Besuch wert ist. Weißschulterkapuzineraffen sieht man problemlos, aber auch der seltene und wunderschöne Vogel Motmot zeigte sich. Ein kleiner Höhepunkt: Wir hatten das Glück, ein Faultierbaby zu sehen.
Im nördlichen Teil des Pazifiks herrscht ein heißes Klima und die Macht des Ozeans war jederzeit zu spüren. Wir waren weit weg am Playa Azúl, zu erreichen nur über eine unbefestigte Straße. Hier gab es eine wunderbare Vielfalt von Meeresbewohnern – selbstverständlich Pelikane, aber auch Krabben und Einsiedlerkrebse. Auch die ständigen Begleiter auf der Reise waren hier zu finden wie Geier oder Leguane.
Und schließlich der Nebelwald Monteverde: Ganz andere Tier und Pflanzen in fast unglaublichen Farben. Uns hat am meisten der Quetzal beeindruckt, der heilige Vogel der Azteken. Er ist eine Schönheit, mit grünem und rotem Federkleid und einem blauen Schwanz, der noch einmal doppelt so lang ist wie sein Körper. Anfang Mai waren Junge geschlüpft, sodass sie Eltern bei ihren Flügen vom und zum Nest gut zu beobachten waren.
Wir haben auch eher geschlossene Parks besucht wie die La Paz Waterfall Gardens oder den Zoo Ave Wildlife Conservation Park in der Nähe von San José. Das war gerade zu Beginn der Reise sehr gut, denn so konnte man einen kleinen Überblick über die Artenvielfalt bekommen. Wilde Natur gibt es aber auch dort in Hülle und Fülle.
Überrascht hat uns das gute Essen. Es gab viel Fisch und Meeresfrüchte und wunderbares Obst und Gemüse. Ein persönliches Highlight: „Fallobst“ in Form von köstlichen Mangos in einer Hotelanlage an der Pazifikküste. Das traditionelle Frühstück Gallo Pinto aus Reis, Bohnen, Eier und Kochbananen darf man sich keinesfalls entgehen lassen.
Als wir uns mit Freunden aus Mexiko austauschten, meinten sie, die Ticos – und so nennen sich die Bewohner Costa Ricas – seien unglaublich freundlich. Wir können es nur bestätigen, wir haben jederzeit hilfsbereite, freundliche, fürsorgliche Menschen getroffen, die ein Händchen für einen nachhaltigen Tourismus haben. Mit Costa Rica gibt es eventuell ein kleines Problem: Man mag eigentlich nicht wieder abreisen.
RuppertBrasil hat uns bei der Vorbereitung der Reise sehr geholfen, und die einzige Frage, die zwischendurch aufkam, wurde sofort geklärt und postwendend beantwortet.
Matthias Reiss
Wir bedanken uns bei Frau Kristina Reiss herzlich für die tollen Fotos!