Hallo Herr Werner,
bitte entschuldigen Sie, dass ich mich noch nicht gemeldet habe. Ich hatte schon schon ein schlechtes Gewissen deshalb, bin aber hier nach meiner Reise sofort am nächsten Tag wieder vom Alltagsstress in Beschlag genommen worden.

Die Reise war spektakulär von A bis Z. Die Unterkünfte waren bis auf eine Ausnahme perfekt, dazu später. Und glücklicherweise blieb ich bis auf konditionelle Einschränkungen von schlimmeren Symptomen der Höhe verschont.

Zu Beginn in Cusco hätte ich vielleicht doch einen ganzen Tag nach der Anreise einplanen sollen, denn von der Stadtrundfahrt nach 18-stündiger Anreise habe ich nicht mehr wirklch viel mitbekommen. Das Belmond Monasterio Hotel habe ich jedoch sehr genossen.

Die Tage im Inkaterra Machu Picchu Pueblo Hotel waren sehr schön und gut zum Aklimatisieren. In der Hotelanlage ist es überall schön grün und es wimmelt nur so von bunten Vögeln. Machu Picchu selbst ist großartig. Es war gut, noch ein Ticket für den zweiten Tag zu haben. Im Morgengrauen hochfahren und dort auf den Sonnenaufgang erleben zu können war wundervoll.

Die Fahrt mit dem Andean Explorer Zug von Cusco nach Puno war wie erwartet toll. Der Zug ist innen so luxuriös und plüschig, dass man sich in eine andere Zeit zurückversetzt fühlt. Und die Aussicht auf die vorüberziehenden Landschaften des Hochlandes ist wunderschön.

Die zwei Tage auf Isla Suasi im Titicaca-See waren sehr entspannend. Es waren nur etwa 8 oder 10 Gäste dort, sodass man fast das Gefühl hatte, die Insel für sich zu haben. Und die rustikale Atmosphäre mit Holzofen im Zimmer und heißer Wasserflasche im Bett war sehr gemütlich.

Das Casa Andina Private Collection Hotel in Puno, wo ich vor und nach Isla Suasi, übernachtet habe, war dagegen ein Ärgernis. Als ich für meine erste Nacht dort ankam, sagte man mir, dass das gebuchte Seeseitenzimmer nicht verfügbar sei und man mir als Ausgleich dafür ein Gratis Dinner anbietet, was ich angenommen habe. Nur stand das Essen dann am nächsten Morgen doch auf der Rechnung. Leider habe ich es zuerst gar nicht realisiert, weil ich ich noch nicht ganz munter war. Ich habe es erst gemerkt, als ich abgeholt wurde, da war es zu spät, das zu reklamieren. Nach der Rückkehr von Isla Suasi hatte ich dann in Puno zwar ein Seeseitenzimmer, aber abends gegen 20 Uhr fing der Rauchmelder in meinem Zimmer laut das Piepen an. Ein Piep pro Minute, weil die Batterie wohl zur Neige ging. Ich musste viermal bei der Rezeption anrufen, bis sie endlich gegen 22:15 Uhr jemanden schickten, der dann die Batterie rausnahm. Eine neue Batterie wurde nicht reingetan. Ich kam mir völlig ignoriert vor. Dieses Hotel würde ich niemandem empfehlen.

Bolivien hingegen war ein Traum. Die drei Tage von Uyuni nach San Pedro de Atacama waren ein Rausch der Farben und ich habe diese endlosen Weiten des bolivianischen Altiplano wirklich genossen. Es war nicht das bequemste Reisen, das Fahren auf den Schotterpisten und Querfeldeinwegen, und doch war es ein großes Vergnügen. Fahrer und Guide waren sehr aufmerksam und ich habe mich bei ihnen sehr gut aufgehoben gefühlt. Die Hotels in Bolivien waren völlig in Ordnung, das Palacio del Sal nahe Uyuni unerwartet elegant, das andere Hotel eher rustikal, beide sehr um die Gäste bemüht.

Das Awasi Resort in San Pedro de Atacama war herrlich. Mein rundes Zimmer war wundervoll, erst recht das riesige Badezimmer, in das ich am liebsten ganz eingezogen wäre. Das Essen war exzellent, die Ausflüge mit Guide und Fahrer sehr schön. Eine Michung aus Action und Erholung.

Der Höhepunkt der ganzen Reise war allersdings am Ende Iguazu. Die Wasserfälle sind das schönste, was ich je gesehen habe. Leider war der Guide, der mir die argentinische Seite gezeigt hat direkt nach Ankunft, etwas lustlos. War wohl ziemlich genervt, weil der Flieger knapp drei Stunden Verspätung hatte. Das Belmond Das Cataratas Hotel aber war die goldrichtige Wahl und jeden Cent wert. Der beste Service auf der ganzen Reise, tolles Essen, ein schönes Fleckchen, um am Pool zu relaxen, aber vor allem die Lage direkt an den Wasserfällen ist unbezahlbar. Die Gelegenheit zu haben, morgens direkt nach Sonnenaufgang unten direkt an den Fällen zu stehen – ganz allein, vor dem tagsüber einfallenden Trubel – und völlig nass zu werden und dann ins Hotel zurück zu spazieren, war magisch.

Eine Mini-Kritik nur am Rückflug. Auf der ganzen Reise hat das mit meinem Wunsch nach Fensterplätzen in den Fliegern geklappt, aber leider ausgerechnet nicht da, wo es mir drauf ankam, nämlich auf dem Interkontinentalflug von Sao Paulo nach London. Hier hätte ich mir eine Vorwarnung vor der Reise gewünscht, wenn die Reservierung bei British Airways nicht möglich war.

Fazit: Vielen Dank für diese Traumreise. Alles hat gut geklappt, und ich bin völlig happy.

Südamerika bleibt weiterhin mein bevorzugtes Fernreiseziel. Wenn ich wieder genug angespart habe, komme ich auf Sie zurück, denn Galapagos und die Osterinsel schwirren mir immer noch als Wünsche im Kopf herum.

Mit freundlichen Grüßen aus Hamburg
Tanja Strietzel