Die Ziele für Pinguin-Reisen

Wo ist der Lebensraum der Pinguine?

Pinguin-Reisen – wer denkt da nicht gleich an Skipper, Kowalski, Private und Rico, die vier kleinen Pinguine aus dem Film Madagaskar. Zusammen mit anderen Zootieren brechen sie aus ihrem Gehege aus und befinden sich auch für einige Zeit auf Madagaskar. Aber auch wenn der Film noch so nett ist und viele Kinder inzwischen sicher annehmen dürften, dass es Pinguine dort geben könnte, so ist doch den meisten klar, dass dem nicht so ist. Deswegen haben wir auch für die, die sich zur Einstimmung die 4 putzigen Pinguine kurz ansehen wollen,  geografisch korrekt den passenden Antarktis-Trailer herausgesucht.

Wo leben denn nun Pinguine? Ziele für Pinguin-Reisen.

Pinguin-Reisen

Karte von www.geodressing.de,CC 3.0 Unported Lizenz, Eintragungen RuppertBrasil

Die insgesamt 18 vorkommenden Pinguinarten leben ausschließlich verteilt auf der Südhalbkugel. Dabei ist der eigentliche Lebensraum der Pinguine das Meer, so dass die Vögel nur zum Brüten an die Küsten kommen.

Antarktis

In der Antarktis findet man hauptsächlich Kaiser- und Adéliepinguine. Zahlreichere Pinguine findet man jedoch 1500 Kilometer weiter nördlich, im Bereich der „antarktischen Konvergenz“. Die „antarktische Konvergenz“ ist ein rund 50 Kilometer breiter Meeresraum. Hier findet sich ein besonders hoher Nährstoffgehalt des Wassers. Allerdings lieben es die meisten Pinguin-Arten tatsächlich schon etwas wärmer, auch wenn wir mit Pinguinen meistens Bilder mit Eis verbinden. Übrigens: Einen Film über die Kaiserpinguine und andere spannende Filme finden Sie auf unserer Seite über Filme über Mittel- und Südamerika.

Falklandinseln

So brüten beispielsweise auf den Falklandinseln, die im Bereich der „antarktischen Konvergenz“ liegen, gleich 5 unterschiedliche Pinguinarten, nämlich der Königspinguin, der Eselspinguin, der Felsenpinguin, der Magellanpinguin und gelegentlich auch der Goldschopfpinguin. Vom Eselspinguin und vom Felsenpinguin finden sich hier sogar die weltweit größten Brutkolonien. Wer sich genauer informieren will, dem sei ein Geo-Artikel speziell über die Pinguine auf den Falklandinseln empfohlen. Auf jeden Fall sind die Falklandinseln ein „Paradeziel“ für Pinguin-Reisen.

Doch auch in tropischeren Gebieten kann man Pinguine entdecken.

Afrika und Pazifik

Sogenannte Brillenpinguine findet man an der Küste Südafrikas und auf den Pinguininseln bei Namibia. In Süd-Australien kann man Zwergpinguine beobachten und im Süden von Neuseeland leben gleich 9 Pinguin-Arten.

An der Küste Chiles und Argentiniens findet man Felsen-, Goldschopf- und Magellanpinguine, in Perú zudem noch Humboldtpinguine.

Eine Besonderheit sind die Galápagos-Pinguine. Sie leben nur auf der Galápagos-Insel Isabela und sind die am nördlichsten lebenden Pinguine der Welt. Der Galápagos-Pinguin ist die einzige Pinguinart, die sich so nahe an der Nordhalbkugel befindet. Die kälteren Regionen bevorzugenden Vögel leben jedoch nur dann in tropischeren Gebieten, näher am Äquator, wenn es Kaltwasserströmungen gibt, wie zum Beispiel den Humboldt-Strom an der Westküste Südamerikas oder den Benguela-Strom in Südafrika.

Vor knapp 10 Jahren tauchten sogar einige Humboldt-Pinguine in Alaska auf – eine Sensation! Also doch Pinguine im Norden? Das Rätsel wurde jedoch schnell gelöst. Die Pinguine waren keineswegs den weiten Weg von Perú bis nach Alaska geschwommen, sondern wahrscheinlich als Haustiere auf Fischerbooten mitgenommen und schließlich in Alaska ausgesetzt worden. Große Chancen dort zu überleben hatten die armen Pinguine allerdings nicht. Denn anders als am Südpol gibt es hier Eisbären… Den vollständigen Spiegel-Artikel, in welchem auch über Ansiedlungsversuche in Skandinavien berichtet wird, finden Sie im Spiegel-online-Archiv.

Warum nicht auf der Nordhalbkugel? Warum heißt der Pinguin so?

Das erstere hat zum einen mit der Erdgeschichte zu tun. Als die Kontinente sich verschoben, driftete ihre Erdplatte in immer kältere Sphären. Zum anderen wäre es für Pinguine auch nicht sehr zielführend, sich in die kalten Regionen des Nordens zu begeben, auch wenn Eisbären und Polarfüchse sicher ihre helle Freude hätten …Pinguin-Reisen

Sprich, die Fressfeinde der Pinguine würden diesen wenig Freunde am Leben lassen, nachdem die Pinguine (Fliegen geht nicht -im Filmtrailer bestens dargestellt-, zu Fuß schlecht und im Wasser bringen sie es bestenfalls auf 5 bis 10 Kilometer pro Stunde) nicht darauf eingerichtet wären. Außerdem hätten Sie in früheren Zeit auch noch Fresskonkurrenz im Norden gehabt – den Riesenalk (siehe das historische Gemälde rechts). Summa summarum – Pinguin-Reisen auf die nördliche Halbkugel sind auch für Pinguine nicht empfehlenswert!

Der Riesenalk, dieser dem Pinguin sehr ähnliche Vogel, lebte früher in den kälteren nördlichen Regionen des Atlantiks, wurde aber wegen seiner Daunen und seines Fleisches bereits im 19 Jahrhundert ausgerottet, was schon in der Ausgabe von Brehms Tierleben aus dem Jahr 1927 bedauert wurde.

Allerdings könnte sein Vorkommen im keltischen Sprachraum zum Namen des Pinguins geführt haben. Denn eine Theorie, woher der Name „Pinguin“ kommt, leitet diesen von dem walisischen „pen gwyn“ (weißer Kopf) her. Ein anderer Erklärungsansatz will unter Berücksichtigung des Körperbaus der Tiere den Namen von dem lateinischen Wort „pinguis“ („fett“) ableiten. Daneben gibt es noch Überlegungen, ob der Namen nicht von dem englischen pin-wing (für „kleiner Flügel“) oder von indigenen Sprachen herrührt. Gesichert ist allerdings keine der Erklärungen. Verbindlich kann man nur sagen: Das deutsche „Pinguin“ wurde vom englischen „penguin“ entlehnt.